Freitag, 3. Mai 2019

Rezension Yrsa Sigurdardóttir - SOG

Autorin: Yrsa Sigurdardóttir
Buchtitel: SOG
Genre: Thriller
ISBN: 978-3-442-71756-9
Preis: 10,00 €
Seitenzahl: 464
Verlag: Btb Verlag

Inhalt:
Zwölf Jahre nach dem Tod und der Vergewaltigung eines Mädchens wird eine Zeitkapsel in Reykjavík gehoben. Darin enthalten: 10 Jahre alte Briefe von Schülern, die beschreiben, wie sie sich Island im Jahre 2016 vorstellen. Darunter findet sich noch etwas anderes: eine unheimliche Botschaft, die akribisch genau die Initialen von zukünftigen Mordopfern auflistet. Schon bald tauscht die erste verstümmelte Leiche auf, dicht gefolgt von einer zweiten, und es ist klar, dass die Botschaft aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist.
Ein Fall für Kommissar Huldar, der sich beweisen muss: von seinen Leitungsaufgaben entbunden, wird er von den meisten seiner früheren Untergebenen gemieden, die Beziehung zu Kinderpsychologin Freyja ist ebenfalls ruiniert, was er zu reparieren hofft, indem er sie in die jetzigen Ermittlungen mit einbezieht.

Rezension:
Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Teil aus der Reihe um Kommissar Huldar und Kinderpsychologin Freyja. wie bereits beim ersten Fall der Beiden, wurde bei der deutschen Übersetzung das in Island übliche "Du" ignoriert, was ich sehr schade finde.
Inhalt:
Mehrere bestialische Morde erschüttern die Ermittler in Reykjavík. Zudem scheint es, als hätte ein Schüler diese Morde bereits vor mehr als zehn Jahren geplant und die Initialen der zukünftigen Opfer in einem Aufsatz erwähnt, der bei einem Schulprojekt in eine Zeitkapsel gesteckt wurde und jetzt wieder aufgetaucht ist. Außerdem fragen sich Huldar und Freyja, ob der vor 12 Jahren durchgeführte Mord an einem 8-jährigen Mädchen etwas mit den Taten zu tun haben kann, denn just wurde ihr Vergewaltiger und Mörder nach 2/3 der Haftstrafe wegen guter Führung entlassen.
Meine Meinung:
Ein sehr starker, berührender Thriller, der nicht davor zurückschreckt die schrecklichsten Abgründe der Menschen aufzuzeigen. Sehr erschütternd wird das Thema um den sexuellen Missbrauch und Mord an dem kleinen Mädchen beschrieben, teilweise war mir körperlich so schlecht, weil diese abscheulichen Taten so genau aufgezeigt werden. 
Ich frage mich, wie jemand, der so etwas grausames getan hat, bereits nach 2/3 seiner Haftstrafe entlassen werden kann, gehören solche Bestien doch für immer eingesperrt.
Und wieder einmal zeigt sich, dass in vielen Ländern die Rechtsprechung bei solchen Fällen zu lasch ist, was mich emotional sehr mitgenommen hat.
Erschreckend in diesem Buch ist aber auch, wie die Familie des Opfers mit dem Ganzen umgeht. Natürlich hat der Täter ihnen nicht nur die Tochter genommen, sondern ihr gesamtes Leben zerstört, aber die Reaktionen sind wirklich extrem heftig.
Der Autorin ist mit SOG ein literarisch Meisterwerk gelungen, das schonungslos dieses Thema behandelt und einen wirklich zum nachdenken bringt.
Der Schreibstil ist wie immer hervorragend, die Geschichte von der ersten Seite bis zum Ende extrem spannend und erschütternd.
Fazit:
War ich beim ersten Teil der Reihe noch unsicher, wie dich Kommissar Huldar finden soll, hat er in diesem Buch meine Sympathie gewonnen. Obwohl er nicht ganz auf der Höhe ist, lässt er nicht locker und bleibt trotzdem menschlich.
Ein herausragendes Buch, das jeder lesen sollte, der gute Thriller mag. Aber Vorsicht, manche Situationen könnten unter Umständen auch triggern.

🌟🌟🌟🌟🌟

Btb Verlag

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen