Freitag, 17. Mai 2019

Rezension Kerstin Ruhkieck - Was geschah mit Femke Star

Autorin: Kerstin Ruhkieck
Buchtitel: Was geschah mit Femke Star
Genre: Jugendbuch/Thriller
ISBN: 978-3-95991-441-3
Preis: 14,90 €
Seitenzahl: 502
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Drachenmond

Klappentext:
Jedes Mädchen hat ein schmutziges Geheimnis. Jedes. Auch du. Doch was würdest du tun, wenn dein Geheimnis eigentlich meins wäre, und nur ich, nicht du, die Wahrheit kenne?
Einst waren Femke und Anouk beste Freundinnen, bis ein Verrat die beiden entzweite. Was blieb, war die Hassliebe zweier Mädchen, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt hatten. Doch als Femke eines Tages Anouk um Hilfe bittet, kommt es zu einem schrecklichen Unfall, der Anouks Leben für immer verändert.
Von hässlichen Erinnerungsfetzen geplagt, versucht Anouk herauszufinden, was Femke widerfahren ist, und stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens. Und auch die Zeit arbeitet gegen sie, als Anuok die Hauptverdächtige eines Verbrechens wird, das sie nicht begangen hat...

Rezension:
Dieses Buch wollte ich schon länger lesen, da es auf vielen Social Media Plattformen und Bücherseiten hochgelobt wird. Nur leider kann ich jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, diesen enormen Hype nicht nachvollziehen.
Als allererstes möchte ich einmal bemängeln, dass die Seitenzahl auf sämtlichen Onlineplattformen mit 430 angegeben wird, tatsächlich aber über 502 Seiten verfügt, und da ist das lange Nachwort noch nicht eingerechnet. Sowas finde ich immer sehr bedauerlich, da gerade auch wir Buchblogger immer bemüht sind, die Rahmendaten korrekt zu überbringen.Inhaltlich:
Die Thematik ist hochbrisant und auch ich finde es sehr wichtig, dass das eine Plattform bekommt. Sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, emotionale Erpressung, dass alles sind Fakten, vor denen man sich nicht verschließen sollte, und es ist gut, dass dies in einem Jugendbuchthriller thematisiert wird.
Leider harkt es hier teilweise arg an der Umsetzung. Es dauert oft sehr lange, bis die Autorin mal klar auf den Punkt kommt, und ich fand es teilweise sehr anstrengend, der Geschichte zu folgen. Dieses ganze Gedankenspiel der Protagonistin ist zum Teil so verworren, dass ich es für die Geschichte eher als störend empfand.
Natürlich ist mir klar, dass Opfer von sexueller Gewalt psychisch mit Sicherheit ziemlich angeschlagen sind, aber ich denke, das hätte man auch weniger verworren in die Handlung einarbeiten können. Desweiteren bin ich der Meinung, dass dem Ganzen sehr an Tempo fehlte und 150 - 200 Seiten weniger dem sicher nicht geschadet hätte.
Außerdem zog sich die Geschichte teilweise wie Kaugummi und ich musste nach spätestens 50 Seiten eine Pause einlegen, was mir bei Büchern, die ich wirklich fesselnd finde, nicht passiert. Das kann aber natürlich auch an der wirklich sehr verstörenden Handlung liegen, dass man da mal öfters durchatmen muss.
Trotz meiner Kritikpunkte hat  mich das Buch sehr betroffen gemacht; ich bin entsetzt wie leichtfertig offenbar bei vielen Jugendlichen mit dem Thema Sex und sexuelle Selbstbestimmung umgegangen wird. Klar, es ist nichts neues, dass Frauen, die sich sexuell frei ausleben oft immer noch als Schlampen betitelt werden, wohingegen Männern eher anerkennend auf die Schulter geklopft wird, aber trotzdem war ich wirklich schockiert, was sich da teilweise in der Geschichte draus entwickelt hat. Und das nicht im positiven Sinn.
Fazit:
Die Thematik finde ich nach wie vor wichtig, und es ist auch mutig, alles so ungeschönt und knallhart zu präsentieren, aber nichts desto trotz bin ich der Meinung, dass bei der Umsetzung einiges nicht gelungen ist.

🌟🌟🌟

Drachenmond Verlag

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