Donnerstag, 18. April 2019

Rezension Ava Reed - Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen

Autorin: Ava Reed
Buchtitel: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Genre: Jugendbuch
ISBN: 978-3-7641-7089-9
Preis: 16,95 €
Seitenzahl: 320
Verlag: Ueberreuter Verlag

Klappentext:
Leni ist glücklich und liebt ihr Leben. Bis sich etwas in ihr verändert. Plötzlich führt jeder Gedanke in Lenis Kopf ein chaotisches Eigenleben und ihre Gefühle drohen sie zu überwältigen.
Ganz tief in sich spürt sie etwas, das vorher nicht da war - Leere, Traurigkeit und unendlich viel Angst. Was fehlt ihr? Und wie erklärt man etwas, das niemand sehen oder verstehen kann? Am wenigsten man selbst...

Rezension:
Dieses Buch wanderte aufgrund der Thematik direkt auf meinem Wunschzettel, da ich selber von Ängsten und Depressionen betroffen bin.
Ava Reed gelingt es hier, ein Thema der breiten Masse zugänglich zu machen, das immer noch ein viel zu großes Tabu in der Gesellschaft ist. 
Behutsam zeigt sie die Probleme der Protagonistin Leni auf, wie diese in einem schleichenden Prozess immer unsicherer wird, bis der Zusammenbruch unvermeidbar ist.
Sie beschreibt die Symptome der Erkrankungen in einer Intensität, das sie förmlich spürbar sind. Und auch wenn sich bei jedem Menschen Depressionen und Ängste anders bemerkbar machen, konnte ich mich mit einigen Situationen und Stimmungen sehr gut identifizieren.
Diese alles umfassende Dunkelheit, die einen mit voller Kraft in ihren Sog zieht, aus dem man selbst unmöglich wieder herauskommt, habe ich selbst oft genug erlebt.
Was mir besonders gut gefallen hat ist, das die Autorin nichts beschönigt, sondern die Schattenseiten der Krankheiten auch für Außenstehende gut sichtbar macht.
Das Buchcover ist wie alle Cover von Ava Reed wunderschön und kunstvoll. Ich interpretiere das so, dass die grünen Farbtöne bewusst gewählt worden sind, denn grün ist ja seit jeher die Farbe der Hoffnung.
Der Schreibstil der Autorin ist auch diesmal wieder sehr poetisch, aber nicht übertrieben, sondern genau richtig dosiert.
Natürlich ist die Handlung fiktiv, aber so oder so ähnlich erleben tagtäglich Millionen Erkrankte weltweit die Tücken von Depressionen und Ängsten.
Und mich persönlich hat diese Geschichte nochmal bestärkt in dem Vorhaben, meine persönliche Geschichte zu erzählen. Ich spiele schon sehr lange mit diesem Gedanken, jetzt fühle ich mich bereit dazu, anderen detailliert und ungeschönt davon zu erzählen.
Auch dafür Danke an Ava Reed.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen, ist es mir persönlich doch eine Herzensangelegenheit, dass psychisch Kranke Menschen nicht mehr so stigmatisiert werden und ihren Platz in der Gesellschaft finden.

🌟🌟🌟🌟🌟


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