Interview:
Stell dich doch mal kurz für die Leser
vor!
Hey, ich bin Sandy, fast 33 Jahre 😊 und lebe in Berlin.
Wie bist du zum schreiben gekommen?
Mein erstes Tagebuch bekam ich in
der Grundschule und auch mein erstes Gedicht über Wildschweine entstand zu der
Zeit. Als Jugendliche habe ich durch das Schreiben einen Weg gefunden, mit all
den Emotionen umzugehen, die mich begleiteten. Manchmal ging es durch viel zu
viel Arbeit verloren, doch ich fand immer wieder zum Schreiben zurück und nun
ist ein Tag ohne Schreiben undenkbar. Egal in welcher Form, Tagebuch,
Blogbeiträge, Gedichte, Thriller, Kurzgeschichten oder einfach nur Briefe. Ich
liebe es, Platz zu haben, sich auszudrücken und Geschichten zu erzählen.
Wie kam es zu der Entscheidung, dein
Buch als Selfpublisherin zu veröffentlichen?
Zugegeben, ganz einfach war die
Entscheidung nicht, aber das Selbstveröffentlichen hatte für mich einfach zu
viele Vorteile. Ich habe mich gar nicht erst bei einem Verlag oder einer
Agentur beworben. Ich wollte nicht warten, ich wollte frei entscheiden, ich
wollte nicht zwei Mal im Jahr Geld ausgeschüttet bekommen, sondern immer genau
wissen, ob mein Buch gut ankommt oder nicht. Dadurch habe ich sehr viel
gelernt, wodurch ich in den letzten Monaten enorm gewachsen bin. Ich bin
wirklich froh, dass ich mich so entschieden habe.
Worum geht es in deinem Buch?
In meinem Buch, ein KrimiThriller,
geht es darum, dass Männer tot aufgefunden werden. Ein roter Kussmund verziert
die Stirn der Opfer. Mir ging es in dem Buch nicht direkt um das Rätsel, wer
die Mörderin ist, sondern um Emotionen und darum, wie menschliche Tragödien
enden können. Was sind die Beweggründe von Menschen, die sonst immer korrekt
handeln und plötzlich durchdrehen oder zusammenbrechen? Was führt Menschen zu
tödlichen Entscheidungen? Und auch wie geht es Menschen, die mit psychischen
Krankheiten leben müssen? Das ist ein Thema, dass mir in der Gesellschaft noch
zu wenig beleuchtet wird, deshalb war es mir wichtig, dem Raum zu geben.
Was würdest du anderen Nachwuchsautoren
empfehlen, die noch nichts veröffentlicht haben und evtl noch auf der Suche
nach einem passenden Verlag sind?
Von Verlagen habe ich keine
Ahnung, was ich aber in jedem Fall empfehlen würde sind drei Dinge:
1. An sich
glauben!
2. An sich arbeiten durch Schreibkurse,
Fachbücher, Blogs etc.
3. Und ganz besonders Marketing.
Ich
kann es immer noch nicht glauben, dass mein Debüt es in die Top 100 bei Amazon
geschafft hat, aber ich bin mir sicher, ohne Instagram hätte ich niemals so
viele liebe Menschen kennengelernt, die mich unterstützt haben.
Wie hat dein Umfeld reagiert, als es
erfahren hat das du schreibst bzw. ein Buch veröffentlichen wirst?
Das ist unterschiedlich. Gerade,
wenn man am Anfang steht, wird man oft belächelt, besonders wenn man sagt, dass
man Schriftstellerin werden will. Ich glaube, dass Problem ist, dass Menschen
es sich heute schwer vorstellen können, alles aufzugeben, um von vorn
anzufangen und das zu machen, was sie lieben. Doch die meisten konnte ich mit
meinem festen Willen überzeugen. Eine Dozentin in einem Schreibkurs nannte mich
mal als Beispiel, sie meinte, mir glaubt man sofort, dass ich es schaffen kann,
weil ich dafür brenne. Das motiviert mich noch bis heute.
Natürlich habe ich aber auch tolle
Freunde und Verwandte, die wissen, wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe
und das länger als einen Monat anhält, dann ist es ernst 😊
Du bist ja auch bei Bookstagram
(Instagram) aktiv. Inwiefern hilft dir die Community bei deiner Arbeit?
Ohne Instagram kann ich mir das
Autorenleben nicht vorstellen. Ich habe so viele liebe Leute da kennengelernt.
Tipps, Austausch, Hilfe, Motivation, das Teilen von Beiträgen, das Empfehlen
von tollen Büchern, ich möchte das niemals missen. Ich habe dort andere Autoren
und auch Büchernerds kennengelernt, wodurch man sich viel weniger unnormal
fühlt. Wenn ich fünf Tage wegfahre und sieben Bücher dabei habe, ist das auf
Instagram nicht mehr komisch, sondern für manche sogar noch untertrieben. Ich
liebe das. Im echten Leben kenne ich kaum Autoren, so dass ich hier
Ansprechpartner für aktuelle Schreibsorgen gefunden habe.
Welche/n Autor/en sind deine Vorbilder
bzw. inspirieren dich beim schreiben?
Joy Fielding ist mein absolutes
Vorbild. Sie schreibt auch in Emotionen und schafft es zu erklären, wie starke Frauen,
die oft als Opfertypen abgestempelt werden, in schreckliche Situationen geraten
können. Sie zeigt, dass diese Frauen keine Dummchen sind, sondern das jede Frau
in gewisse Dinge hineingeraten kann.
In der Schule stellte ich mein damaliges
Lieblingsbuch von Joy Fielding vor. „Sag Mami goodbye“ (Ehepaar trennt sich,
Frau erhält Sorgerecht, Mann entführt Kind, Frau sucht es im gesamten Land.)
Ich recherchierte, dass ein Mann nach der Lektüre des Buches sein Kind zurück
zur Exfrau gebracht hatte, weil er durch den Roman erst verstanden hatte, was
er seiner Exfrau mit der Entführung des gemeinsamen Kindes angetan hatte.
Zugegeben, heutzutage fällt mir zu der Geschichte das Wort Marketing ein, doch damals
hat mich das motiviert. Ich hatte verstanden, welche Macht Bücher besitzen.
Welche Genres sprechen dich besonders
an?
Am liebsten lese ich Thriller.
Grundsätzlich schließe ich aber kein Genre aus. Na ja, außer es geschehen
paranormale Dinge. Dann kann ich wieder wochenlang nicht schlafen, das geht
also nicht 😊
Und jetzt die Gelegenheit: Was wolltest
du deinen Lesern noch mit auf den Weg geben?
DANKE!!! Ich kann gar nicht in
Worte fassen, wie unendlich dankbar mich all die lieben Worte machen, die mich
seit „die Todesküsserin“ auf der Welt ist, erreichen. Bitte glaubt auch an eure
Träume. Alles ist möglich.
Ich danke dir für das Interview.
Ich danke dir von Herzen für die Möglichkeit 😊
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