Mittwoch, 22. Februar 2023

Rezension Michel Bergmann - Mameleben oder das gestohlene Glück

 Autor: Michel Bergmann 

Buchtitel: Mameleben und das gestohlene Glück 
Genre: Roman 
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-257-07225-9
Preis: 25,00 €
Seitenzahl: 256
Erscheinungstermin: 22.02.2023
Verlag: Diogenes Verlag 


Inhalt
Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus. Er erzählt in diesem Buch, in dem er nichts und niemanden schont, die Geschichte dieser eigenwilligen, starken Frau: ihre Vertreibung aus Deutschland, der Verlust fast der gesamten Familie, das Glück, ihren künftigen Ehemann wiederzufinden, und dennoch ein Schicksal, bei dem sie allzu oft ganz auf sich allein gestellt ist.


Rezension
Mameleben oder das gestohlene Glück ist aus der Feder von Michel Bergmann.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Diogenes Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung
Als dieses Buch bei der Frühjahrsvorschau vorgestellt wurde, war mir direkt klar, das muss ich lesen.
Allerdings habe ich nicht erwartet, dass mich das Buch so bewegen würde.
Zu erst einmal möchte ich sagen, dass der Autor ein großartiger Erzähler ist und es von Beginn an schafft, einen in den Bann zu ziehen.
Desweiteren bewundere ich sehr, wie schonungslos ehrlich er über das ambivalente Verhältnis zu seiner Mutter berichtet, und wie selbstreflektiert er dies tut.
Was beim Lesen dieser Geschichte auch noch mal deutlich wird ist, dass die Verbrechen der Nazis nicht nur einen Einfluss auf die Überlebenden hatte, sondern in vielen Familien, wie auch hier, auch das Leben der nachfolgenden Generationen maßgeblich beeinflusst hat. 
Im Fall von Michel Bergmann haben die zerstörten Träume und Ziele seiner Mutter & den Verlust vom Großteil ihrer Familie auch sein Leben über weite Phasen beeinflusst, weil die Mutter (ob nun bewusst oder unbewusst) ihre Wut und Verbitterung auf ihn übertragen hat. Und wie ihm geht es sicher vielen Kindern seiner Generation.
Und er hat ja offensichtlich auch ein sehr gestörtes Verhältnis zum jüdischen Glauben. Auch das so offen zu erzählen finde ich sehr mutig.
In dem Buch werden sehr viele jiddische und französische Ausdrücke und Sätze verwendet, was das Ganze noch authentischer macht. Am Ende befindet sich ein Glossar, in dem alles noch mal deutlich ins Deutsche übersetzt wird.
Fazit
Mameleben oder das gestohlene Glück hat mich tief bewegt und beeindruckt.
Und ich denke, jeder, der nicht versteht, warum es so wichtig ist, dass es wichtig ist, dass die Verbrechen der Nazis nicht vergessen werden dürfen, sollte dieses Buch lesen. Vielleicht verstehen dann auch die Letzten, dass diese Verbrechen nicht nur die eigentlichen Opfer und Überlebenden sondern auch deren Kinder und Kindeskinder bis heute darunter zu leiden haben.
Eine ganz große Empfehlung von mir!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
 

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