Donnerstag, 28. März 2019

Rezension Corinna Mell - Marienfelde

Autorin: Corinna Mell
Buchtitel: Marienfelde
Genre: Roman
ISBN: 978-3-426-30641-3
Preis: 9,99 €
Seitenzahl: 480
Verlag: Droemer Knaur

Klappentext:
1952 besucht die 16-jährige Sonja eine Bräuteschule am Wannsee. Sie möchte dem Wunsch ihrer Eltern folgen und eine gute Ehefrau und Mutter werden.
Doch ihr Onkel, der sich im Osten Berlins für ein freies, gerechtes Deutschland einsetzt, zeigt ihr andere Perspektiven. Dann aber wird Sonja Zeugin der Niederschlagung des Arbeiteraufstands vom 17.Juni 1953, und flüchtet zutiefst geschockt zurück nach Westberlin.
Wenige Jahre später beginnt sie als verheiratete Frau, sich im Notaufnahmelager Marienfelde für DDR-Exilanten einzusetzen - sehr zum Missfallen ihres Ehemanns. Sonja muss sich nun entscheiden, welchen Weg sie gehen will...

Rezension:
Marienfelde handelt vom Leben im zweigeteilten Berlin in den 50er und frühen 60er Jahren auf, als sich die Lage in der Stadt immer weiter zuspitzte und letztlich im Bau der Mauer endete.
Die Protagonistin wird hierbei in ihren sogenannten Backfischjahren bis hin zur jungen Ehefrau und Mutter begleitet, bis hin zu dem Punkt, an dem die Trennung der Stadt sie auch familiär betrifft und ihre junge Ehe dadurch ins Wanken gerät.

Corinna Mell gelingt mit diesem Buch der Spagat zwischen wahren, geschichtlichen Begebenheiten und der persönlichen, fiktiven Geschichte der Protagonistin Sonja.
Das Buch ist ist zwei Teile aufgebaut: Der erste Teil handelt Sonjas Jugendjahre ab, in denen sie u.a. ein sogenannte Bräuteschule besucht und sich zum ersten Mal verliebt.
Der zweite Teil setzt im Jahr 1961 an; Sonja ist mittlerweile verheiratet und Mutter von zwei Kindern. 
Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an überzeugt und in den Bann gezogen, die Figuren wirken authentisch, die Geschichte realistisch. Die geschichtlichen Hintergründe sind wunderbar in die Handlung eingeflochten, man kann sich ein Bild davon machen, wie die Zustände damals im geteilten Berlin gewesen sein müssen. Gerade auch die massiven Flüchtlingsströme aus der DDR nach Westberlin vor dem Mauerbau werden sehr interessant und anschaulich aufgezeigt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Spannunngsbogen wird von der ersten bis zur letzten Seite gewahrt, man mag das Buch kaum aus der Hand legen. 
Ich kann dieses Werk jedem empfehlen, der gerne zeitgenössische Literatur liest, gerade auch solche, in der die fiktive Handlung sich so gut mit realen Geschichte vermischt.

🌟🌟🌟🌟🌟

Droemer Knaur

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