Sonntag, 30. September 2018

Rezension Luca Di Fulvio - Als das Leben unsere Träume fand

Autor: Luca Di Fulvio

Buchtitel: Als das Leben unsere Träume fand
Genre: Roman
Verlag: Bastei Lübbe

Inhalt:
Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich gezogen, als er sich weigerte, wie seine Vorfahren sein Leben in den Dienst der ehrenwerten Gesellschaft zu stellen.
Rosetta hat in einem sizilianischen Dorf dem Don die Stirn geboten, der sie ihres existenziellen Stücks Land berauben wollte, und nur knapp eine Vergewaltigung überlebt.
Die russische Jüdin Raquel ist die einzige Überlebende eines Pogroms, ihre kostbarste Habe ist die Erinnerung an die Liebe ihrer Eltern und die Kunst des Lesens und des Schreibens.
Es ist das Jahr 1913, und eine Schiffsreise nach Buenos Aires verheißt für alle drei eine zweite Chance. Doch das Leben in der neuen Welt stellt sie abermals vor schier unüberwindbare Hindernisse...


"Diese Geschichte ist all jenen gewidmet, die nicht wegschauen"
-Luca di Fulvio-

Rezension:
"Als das Leben unsere Träume fand, ist das erste Buch, das ich von Luca di Fulvio lese. Es wurde mir netterweise vorab vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Das Cover ist ein Schwarz-weiß Foto, das drei Personen von hinten zeigt, wie sie in die Ferne blicken. Es ist schlicht aber aussagekräftig.
Die Geschichte an sich hat drei Protagonistin, die ich alle sofort mochte.
Die Protagonisten:
Rocco ist ein junger Sizilianer, Sohn eines verstorbenen Mafiamitglieds , dessen Weg vorgezeichnet scheint, der sich aber dagegen wehrt, ebenfalls Mafioso zu werden. Er ist Willensstark und mutig und würde alles für die Menschen tun, an denen ihm etwas liegt. Er reist mit demselben Schiff wie Rosetta in die neue Welt.
Rosetta ist eine junge, stolze Sizilianerin, die in ihrem Leben schon einiges schreckliches erlebt hat. Sie ist mutig und hilfsbereit und setzt sich dafür ein, dass Frauen ihren Weg machen. Sie reist auf demselben Schiff wie Rocco in die neue Welt.
Raechel (später Raquel) ist eine 13-jährige russische Jüdin, die mit ansehen musste, wie ihr Vater ermordet wurde und die sich daraufhin aufmacht, in der Hoffnung, ein besseres Leben zu leben. Sie ist sehr klug und kämpft für ihre Träume. Sie wird verschleppt und reist unfreiwillig versklavt nach Buenos Aires.
Im Laufe der Handlung treffen die drei aufeinander, die augenscheinlich so verschieden sind, aber dennoch eins gemeinsam haben: Der Wunsch nach einem besseren Leben.
Die Geschichte ist sehr gut konstruiert, und weckt allerlei Emotionen beim lesen wie Wut, Trauer, Erschütterung, Verzweiflung aber auch Hoffnung und Zuversicht.
Jeder der drei Protagonisten hat eine Menge an Rückschlägen und Verletzungen zu ertragen, aber am Ende zeigt sich doch immer ein Hauch von Zuversicht.
Luca di Fulvio gelingt es mit diesem Buch, die schlimmsten Ängste zu schüren, aber trotz alledem bleibt am Ende die Hoffnung, dass alles besser wird.
Die Handlung spielt in den Jahren 1912/1913, doch könnte sie auch in der Gegenwart spielen. Hinterlist, Menschenhandel, Mord und Totschlag, das alles gibt es(leider) auch heute noch, und wie damals, sehen viele Verantwortliche immer noch viel zu Oft weg.
Der Satz "Das ist nicht gerecht!" kommt öfters in dem Buch vor und trifft es genau auf dem Punkt: Viel zu oft ist das Leben nicht gerecht, und diejenigen, die sowieso nichts haben, werden gedemütigt und missbraucht und verraten.
Ich bin bewegt und berührt von diesem Meisterwerk, das hoffentlich ganz viele Menschen lesen werden. Eine absolute Leseempfehlung.
🌟🌟🌟🌟🌟


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