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Donnerstag, 1. November 2018

Interview mit Jetta Heinen



Stell dich doch mal kurz für die Leser vor!
Ich bin Jetta Heinen, 24 Jahre alt und komme aus Köln. Am ersten November diesen Jahres veröffentliche ich meinen Debütroman "Grüß Göttin" und das in Eigenregie über den Selfpublishing-Dienst Books on Demand. 
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
In meiner Kindheit habe ich superviele tolle Bücher gelesen, unter anderem war und bin ich ein riesengroßer Fan von Ottfried Preußler, Paul Maar und Michael Ende. Irgendwann habe ich gemerkt, dass die Geschichten, die andere Menschen erzählen und zu Papier bringen, etwas in mir bewegen - auch wenn es nur das Bedürfnis war zu lachen oder im Lesen innezuhalten - und dann habe ich überlegt, welche Geschichten ich in mir trage, die die Menschen berühren könnten. "Grüß Göttin" ist eine dieser Geschichten. 
Wie kam es zu der Entscheidung, dein Buch als Selfpublisherin zu veröffentlichen?
Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, beziehungsweise ich habe mir selbst Steine in den Weg gelegt. Jahrelang dachte ich, ich sei nur dann eine richtige Autorin, wenn ich einen Verlag habe. Ich hatte dann das Glück, zwei Jahre lang mit einer Literaturagentur zusammenarbeiten. Nach diesen zwei Jahren sind unsere Wege auseinandergegangen, aber ich wusste nun, wie ein Buchsatz etc. auszusehen hat. Ich bin auf Books on Demand aufmerksam geworden und bin begeistert, was dieser Dienst leidenschaftlichen Schreiberlingen ermöglicht. 
Worum geht es in deinem Buch?
In meinem Buch geht es, grob gesagt, um Begegnungen und darum, wie diese das Leben prägen können, wenn man sich auf sie einlässt. Die Begegnungen in meinem Buch geschehen ganz zufällig; sie sind nicht vorhersehbar und doch haben sie eine unfassbare Bedeutung für die Figuren. Je mehr ich darüber nachdenke, worum es in "Grüß Göttin" geht, desto mehr erkenne ich, dass es auch ein gesellschaftskritisches Buch ist. Mit Elise und Babette stehen sich zwei völlig ungleiche Frauen gegenüber, die unterschiedliche Werte prägen. Und dieses Aufeinanderprallen von Werten erkenne ich jeden Tag in unserem Alltag. 
Was würdest du anderen Nachwuchsautoren empfehlen, die noch nichts veröffentlicht haben und evtl noch auf der Suche nach einem passenden Verlag sind?
Ich würde Nachwuchsautoren empfehlen, zunächst einmal den traditionellen Weg zu gehen. Sucht euch eine Literaturagentur, die wirklich zuverlässig mit euch zusammenarbeitet, findet einen Verlag. Geht kritisch mit eurem Werk um, hinterfragt es und dann entsteht eure Geschichte. Sollte es so nicht funktionieren und ihr habt den brennenden Wunsch, es alleine zu versuchen, wählt Books On Demand. Es ist natürlich klar, dass das Selfpublishing mit Kosten zusammenhängt. Überlegt euch gut, was ihr investieren könnt, beziehungsweise müsst. Das Classic-Paket von Books On Demand ist eine sehr preisgünstige und faire Variante, das eigene Buch zu veröffentlichen. Achtet darauf, dass euer Cover professionell aussieht, dass ihr die Rahmenbedingungen abcheckt. Baut euch ein Netzwerk über Social Media auf. Und vor allem, traut euch! Ich habe mir immer viel zu viele Gedanken gemacht, was andere denken könnten. Und das wichtigste: Verliert niemals das Herzblut, das ihr in eure Geschichten steckt!
Wie hat dein Umfeld reagiert, als es erfahren hat, dass du schreibst bzw. ein Buch veröffentlichen wirst?
All meine Bedenken sind unbegründet gewesen. Mein Umfeld war begeistert, dass ich meinem Traum folge und dass neben meinem Studium und meinem Job. Die meisten haben mir gut zugeredet und mir Unterstützung angeboten. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich!
Du bist ja auch bei Bookstagram (instagram) aktiv. Inwiefern hilft dir die Community bei deiner Arbeit?
Wie die Buchblogger und Testleser mich unterstützen ist sagen. Mir wird mit Offenheit und Interesse begegnet und ich habe über Bookstagram schon tolle Begegnungen (!) gehabt. Darf ich ein paar Namen nennen? Es fing alles an mit den lieben Buchbloggerinnen @jassos_world, @everbook, @books.and.light, @traumfabrik_ und @tausendbuecher. Außerdem habe ich bereits tollen Support von @lilys.wortwelt, der österreichischen Sängerin Sara De Blue (@saradeblue) und dem Solinger Sänger Marc Marchelier (@marc_marchelier) erhalten. An dieser Stelle möchte ich auch erwähnen, dass der liebe Chris von @viramedio mein Cover gestaltet hat und dass er das Foto dieser wunderschönen Brockenbahn geschossen hat. Ohne ihn wäre mein Buch nicht auf die Art und Weise angekommen und ich hätte nicht diese tollen Rückmeldungen zum Cover erhalten. 
Welche/n Autor/en sind deine Vorbilder bzw. inspirieren dich beim schreiben?
Einen Autoren oder eine Autorin als mein Vorbild zu bestimmen ist schwierig. Ich liebe beispielsweise "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara, das für mich ein wahres Meisterwerk ist. Gleichzeitig liebe ich "One Day" von David Nicholls und alle Bücher von Petra Hülsmann und Andrea Sawatzki. Ich kann mich weniger auf einen Autoren festlegen als darauf, was die Bücher in mir auslösen. Hülsmann und Sawatzki tun meine Seele gut, Yanagihara und Nicholls haben bei mir etwas anderes ausgelöst. Ich mag es sehr, wenn Bücher etwas erzählen, was wehtut. Ich liebe es, wenn ich ein Buch lese, dass mich packt und nicht mehr loslässt und ich liebe es, bei Büchern zu weinen. Das schaffen sehr viele tolle Autoren, nicht nur die, die ich jetzt genannt habe. 
Welche Genres sprechen dich besonders an?
Ich tue mich sehr schwer, dieses Genre zu bestimmen. Ich finde keinen Namen dafür... ich stehe auf Drama und Emotionen. 
Und jetzt die Gelegenheit: Was wolltest du deinen Lesern noch mit auf den Weg geben?
Ich möchte meinen Lesern eine einfache Message mit auf den Weg geben: Das Leben ist schön. 
Es ist ganz bestimmt nicht immer einfach, hin und wieder sogar ziemlich mies und man vergisst, wie schön es eigentlich ist, aber das Leben hat ein Vorteil: es geht immer weiter. Wir haben die Chance, dabei zu sein, in dieser Welt zu sein. Deswegen packt eure Träume an - jeder von uns ist ein Superheld. Und: live your life to the max!
Ich danke dir für das Interview.
Sehr gerne!




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